Mittwoch, 14. September 2016

Meine letzten Monate in Bolivien und Ankunft in Deutschland

Es ist soweit ich sitze wieder zu Hause in Deutschland, bin mit meiner Familie zusammen, habe meine Freunde wieder gesehen und unser bolivianischer Gast Malena ist auch schon bei uns. Doch hierhin war es ein langer Weg springen wir 3 Monate zurück:

Die letzten Monate waren stressig, schön und traurig zugleich. Die meiste Zeit verbrachte ich in meinem Projekt in Uypaca, El Alto. Ich besuchte mit den Kindern das Kino, einen See, ein Schwimmbad und verbrachte viel Zeit mit ihnen bei Hausaufgaben und Fußball. So verging der Juni schneller als gedacht und es war Zeit für Ferien und somit eine kleine Auszeit am Salar de Uyuni,wo mir mein Handy geklaut wurde, in Cochabamba und auch zu Hause in La Paz.
Voll entspannt ging es so wieder an die Arbeit und ich konnte die letzten 4 Wochen bei der Arbeit umso mehr geniessen. Immer mehr Proteste über mein Gehen wurden von Seiten der Kinder laut und ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen mich auch ein wenig auf daheim zu freuen. Es kam sogar so weit, dass 2 Mädchen aus meinem Projekt nicht mehr mit mir reden wollten, was wie ein Schlag ins Gesicht für mich war. Was hatte ich falsch gemacht oder hatte ich ihnen etwas versprochen und vergessen? Nein, sie wollten einfach nicht, dass ich gehe.
Ich lernte die neuen Freiwilligen kennen und freundete mich mit ihnen an, zeigte ihnen die Gegend und unterhielt mich über schöne und traurige Momente in meinem Jahr in Bolivien.
Nun folgten die letzten Tage in meinem Projekt, die sehr emotional für mich waren und so war ich froh die Kinder, Magali, Eddy und Ramona, die neue Freiwillige an meiner Seite zu haben. Von Spenden die mir zugekommen waren kaufte ich den Kindern noch einen Tischkicker, über den sie sich sehr freuten und konnte einige andere Dinge damit ermöglichen, so wie das Richten der Zähne Gabinas oder einen kleinen Ausflug. Und da war er auch schon da, mein letzer Tag im Projekt. Die Kinder veranstalteten eine Talentnacht für mich, tanzten, sangen und machten Witze. Ein wundervoller, aber anschließend auch sehr trauriger und tränenreicher Abend. Alle richteten letzte Wünsche an mich, auch ich hatte die Ehre ein paar Worte zu sagen und so blieb uns nur noch übrig uns zu umarmen und zu verabschieden.
Ich bin unglaublich dankbar für mein Projekt, da ich dort leben durfte wie in einer Familie. Ich war die große Schwester für die Kinder und Eddy und Magali wie Eltern für mich. Wenn ich nun zurückblicke vermisse ich alle sehr, wir sind zum Glück aber in Kontakt.
Auch meine Freunde vor Ort vermisse ich sehr. Auch von ihnen musste ich mich verabschieden, was auch sehr schmerzhaft war.
Und ehe ich mich versah saß ich in Santa Cruz und im Flieger nach Deutschland. Nun bin ich schon einige Tage in Deutschland, was auf der einen Seite wunderschön, auf der anderen aber auch total komisch ist.
Ich sehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf mein Jahr in Bolivien. Ein lachendes, weil ich fast durchweg gute Erinnerungen an die Zeit habe und ich weiß, dass ich zurückkehren werde und einige wiedersehen kann. Auch meine Reisen haben dazu beigetragen mich in das Land Bolivien zu verlieben und ich habe den festen Plan mehr von Südamerika kennenzulernen.
Ein weinendes Auge weil ich die Menschen und das Land sehr vermisse und immer auf die Zeit blicken werde und schmerzhafte Abschiede in meine Gedanken kommen.

Die ersten Tage hier wurden genutzt um Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, Ärzte und Friseur zu besuchen und mich ein wenig zu entspannen.
An diesem Punkt möchte ich mich auch noch einmal ganz herzlich bei all meinen Spendern bedanken, die mir dieses wundervolle Abenteuer ermöglicht haben. Vielen lieben Dank für jeden Euro und Cent! 
Auch ein großes Dankeschön an all die Unterstützung von meiner Familie und meinen Freunden, die immer zu mir gehalten haben. 
Danke für das regelmäßige Lesen meines Blogs und Entschuldigung, dass nicht ganz so oft etwas kam. 
DANKESCHÖN!