Freitag, 29. Juli 2016

Kino, Geburtstag und Ferien

Mittwoch, 27. Juli

Nach meinen Reisen in Peru war es wieder Zeit in mein Projekt zurückzukehren um zu arbeiten und die Kids wieder zu sehen. Ich arbeitete 2 Wochen wie gewohnt, ohne dass irgendetwas besonderes passierte. Am 15. Juni ging es dann mit der Mehrheit der Kinder ins Kino, was für diese ein großes Erlebnis war. Wir fuhren hinunter in die Zona Sur ins Megacenter, ein riesiges Gebäude mit Geschäften, einem Kino, Essensständen und verschiedenen Attraktionen wie zum Beispiel einer Bowlingbahn. Wir suchten uns gemeinsam den Film Alice hinter den Spiegeln aus, ich kaufte den Kindern Popcorn und Getränke und schon konnte es los gehen. Vor lauter Aufregung hielt es die Kinder kaum auf ihren Sitzen und Magali und ich mussten sie mehrfach beruhigen. Miky(8 Jahre) meinte irgendwann während des Filmes zu mir: "Schau mal da hinten läuft der Film noch einmal in klein" und zeigte stolz auf den Beamer, während er mir weiter erzählte "weißt du das ist mein erstes Mal Kino". Überglücklich verließen wir gemeinsam das Kino um noch einen Burger zu essen und uns wieder auf den Heimweg zu begeben. Ich war sehr froh den Kindern einen schönen Tag beschert zu haben und konnte so die nächsten Tage mit den Kindern umso mehr genießen.
Am folgenden Samstag hatte ich Geburtstag und es hieß von Freitag auf Samstag mit befreundeten Freiwilligen und Bolivianern reinfeiern. Am nächsten Morgen wurde ich dann von dem Duft frischer Pancakes geweckt und den ganzen Tag verwöhnt. Für den Abend hatte ich einige Freunde eingeladen und so wurde ich von ihnen bekocht und bekam köstlichen Kuchen geschenkt. Um den Geburtstag ausklingen zu lassen ging es diesmal mit einer größeren Gruppe feiern und tanzen. Vielen Dank an alle die meinen Geburtstag zu solch einem schönen Tag gemacht haben!
Der Sonntag wurde dann genutzt um mit der Familie daheim zu skypen und Freundinnen zu telefonieren um auch von daheim die Glückwünsche entgegen nehmen zu können.
Die folgenden Wochen arbeitete ich wieder in Uypaca und beschäftigte mich mit den Kindern. An den Wochenenden entdeckten wir die Serie Game of Thrones für uns und so verbrachten wir diese mit den Folgen, mit der feria oder machten einen spontanen Tagesausflug nach Coroico in die Yungas.
Mein Geburtstag wurde im Projekt total schön nachgefeiert und schon standen 3 Wochen Ferien vor der Tür die ich mit Reisen füllen würde.
Am 3. Juli ging es abends auch schon mit Leonie und Ihrer Familie los Richtung Uyuni. Dort morgens angekommen kam mein Handy erstmal abhanden, es wurde mir wohl geklaut(deshalb bin ich nur noch über Facebook und Mail erreichbar), und anschließend suchten wir uns eine Tour und los ging es.
Am ersten Tag besichtigten wir einen Zugfriedhof, die Salzwüste und ein Denkmal der DAKAR. Die Nacht verbrachten wir im Salzhotel und am nächsten Tag ging es schon früh los um mehr zu erleben. Wir sahen einen Vulkan und dessen Lavagebilde, einige Lagunen mit Flamingos, mit etwas Glück einen Wüstenfuchs und Viscachas(Kaninchen mit Biberschwanz), die Wüste und die rote Lagune.
Abends kamen wir in unserem verdammt kalten Hostel an, in dem wir wirklich fast erfroren und freuten uns umso mehr auf die warme Mahlzeit.
Nach einer kurzen und unangenehm kalten Nacht ging es noch im Dunklen los zu den Geysiren um dort bei -16 Grad Celsius den Sonnenaufgang anzusehen. Danach ging es zu unserem Glück zu heißen Quellen in der Leonie, ihre Schwester Amelie und ich uns aufwärmten. Wir sahen an diesem Tag noch unglaublich viel Lamas, eine wunderschöne Eislandschaft und weitere Lavagebilde, an denen wir mit viel Spaß hochkletterten. Am Nachmittag ging es zurück nach Uyuni, wir aßen noch gemeinsam und unsere Wege trennten sich, da sich Leonie mit ihrer Familie auf nach La Paz machte und ich weiter nach Cochabamba reiste.
An dieser Stelle ein riesen Dankeschön an Leonie und ihre Familie für die schönen Tage und all die Unterstützung wegen meinem Handy!
Wie gesagt ging es für mich nun weiter über Oruro nach Cochabamba, wo ich nach einer schlaflosen Nacht Joshua, Mira und Natalie(Freiwillige in Sucre) traf und mit ihnen das Deutschland vs. Frankreich Spiel schaute und ein wenig mit ihnen trauerte.
Noch am gleichen Abend ging es los nach Toro Toro, ein kleiner Nationalpark 4 Stunden von Cochabamba. Mitten in der Nacht angekommen suchten wir uns ein Hostel und schliefen uns aus.
Da wir auch noch einen weiteren Gast erwarteten gingen wir es am Morgen langsam an, schliefen aus und genossen unser spätes Frühstück. Da Laura(Freiwillige in Tarija) Verspätung hatte machten wir uns am Nachmittag Richtung Canyon auf und besichtigten auf dem Weg dorthin noch eine riesige Dinospur.
Unser Ziel war ein Wasserfall in dem Canyon und so wanderten wir einige Stunden durch die Natur und genossen anschließend das kühle Nass(manche ganz andere nur mit den Füßen). Auf unserem Heimweg besichtigten wir noch weitere Dinospuren und kehrten dann in unser Hostel zurück. Beim Abendessen kam dann auch endlich Laura zu uns, die sich zu uns ins Hostel gesellte.
Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück los auf eine Wander- und Klettertour auf Berge und in Höhlen. Zuerst wanderten wir über Gestein, dass durch Wasser geformt worden war und genossen den unglaublichen Ausblick, besichtigten Wandmalereien und Steine die aussahen wie Fische oder Schildkröten.
Anschließend ging es nach dem Mittagessen zur Besichtigung von weiteren Dinospuren und in eine komplett dunkle Höhle. Ausgerüstet mit Helm und Taschenlampe kletterten wir an Wänden entlang, krochen durch die engsten Schlitze und rutschten auf unseren Füßen kleine Hänge hinunter, bis wir bei den blinden Fischen am, für Touristen, tiefsten Punkt ankamen. Dann ging es wieder aufwärts und nach diesem anstrengenden Tag freuten wir uns schon auf unser Abendessen und unsere Betten.
Da Laura am ersten Tag die Canyontour nicht mitgemacht hatte machten wir uns an unserem letzten Tag nochmal auf und besichtigen ein weiteres Mal die schöne Natur. Laura ist Portugiesin und deshalb verfolgten wir mit Spannung das WM-Finale, freuten uns und machten uns auf den Weg nach Cochabamba, wo wir(Natalie, Laura und ich) uns nur noch ein Hostel suchten und todmüde ins Bett fielen.
Der nächste Tag wurde genutzt um auf den Markt zu gehen, das Hostel zu wechseln, Natalie zu verabschieden und zu quatschen. Am Abend trafen Laura und ich uns mit Wienke(Freiwillige in Independencia) und einer Freundin aus Cochabamba um in den Film "Findet Dory" zu gehen.
Anschließend gingen wir noch gemütlich gemeinsam etwas trinken und im Hostel schlafen.
Nun stand ein Kulturtag an und wir besuchten einige Museen und ein Lichterwasserpark, in dem wir beleuchtete Springbrunnen und eine Wassershow anschauten, bevor wir am Abend per Flota nach La Paz fuhren.
Angekommen in La Paz ruhten wir uns aus, fuhren ins Zentrum und trafen per Zufall Lorena und Becci(Freiwillige in Chile), die ich noch aus Deutschland kenne. Wir unterhielten uns kurz und dann ging es für Laura und mich nach Hause um mit Joshua, Mira und Natalie zu essen. Am Abend gingen Laura und ich wieder ins Kino in den Film "Ein ganzes halbes Jahr".
Die folgenden Tage verbrachte ich mit entspannen, mit Leonie, mit Erledigungen oder mit Skypen.
Seit Montag arbeite ich nun wieder und gerade bestaunen einige Jungs aus meinem Projekt mein iPad und leisten mir Gesellschaft während ich das hier schreibe.
Nun sind nur noch 5 Wochen Arbeit und insgesamt 6 Wochen übrig bis ich wieder in Deutschland bin. Ich hoffe ich melde mich noch einmal von hier aus um euch auf dem laufenden zu halten.
Bis bald!
Eure Jule

Meine Perureise

Mittwoch, 27. Juli

Ja Jule das mit dem Versprechen von nicht erst in 2 Monaten melden müssen wir noch einmal üben. Naja aber immerhin melde ich mich jetzt! In den letzten Monaten ist viel passiert, aber eins nach dem anderen. In diesem Eintrag werde ich von meiner Zeit in Peru erzählen:
Am 21. Mai ging es mit zwei Freiwilligen, Jelka und Natalie, los nach Peru, Cusco.
Allein der Flug war schon ein Erlebnis, da wir über den Titicacasee flogen und anschließend mitten durch die Anden.
Angekommen in Cusco suchten wir uns ein Hostel, gingen Essen und schauten uns ein wenig die Stadt an, die übrigens wunderschön ist! Auch der Sonnentempel wurde besichtigt, was allerdings und leider nicht so spannend war, wie wir uns das vorgestellt hatten und so verbrachten wir den Rest des Tages damit die perfekte Reiseagentur für unseren Trip zum Machupicchu zu finden.
Und so war der Tag auch schon vorbei und am nächsten Morgen ging unsere 4-tägige Tour mit unserem lustigen Führer Jimmy aus Peru los.
Die erste Etappe bestand darin 50 Kilometer eine asphaltierte Straße mit Mountainbikes herunterzuflitzen, was unglaublich viel Spaß machte! Außerdem konnten wir so auch die Natur um uns herum genießen. Anschließend ging es zum Mittagessen, wobei wir erste Kontakte in unseren echt wahnsinnig tollen Gruppe schlossen. Wir waren total international: Österreich, England, Niederlande, Schweden, USA, Australien und eben Deutschland beziehungsweise Bolivien. Zum Glück war unser Englisch noch nicht ganz den Bach runter gegangen und wir könnten uns ziemlich gut unterhalten. Daraufhin ging es los zum Rafting in einem recht reißenden Fluss. Wir hatten unseren Spaß, schwammen im eiskalten Fluss und warfen uns ins Boot, wenn große Wellen kamen. Klatschnass und durchgefroren, jedoch total glücklich kamen wir wieder in unserem Hostel an und hatten unseren Spaß als wir uns lustigen Anekdoten aus unserem Leben erzählten. Nach dem Abendessen fielen wir so auch todmüde ins Bett.
Der 2. Tag ging in der Frühe mit dem leckeren Frühstück los und dann ging auch schon die 8-9stündige Wanderung, die uns bevorstand, los. Die ersten paar Stunden ging es nur bergauf und so waren wir alle über jede Pause und Entspannung froh. So auch über den Halt mitten im Dschungel in einer kleinen Hütte, in der wir Spezialitäten der Gegend, wie Schokolade, Früchte und Inkatequila, probieren dürfen, die köstlich waren. Vor allem über den stärkenden Tequila waren  wir froh und so wanderten wir nach einer kleinen Verkleidungssession gestärkt und fröhlich weiter.
Eine Stunde später waren wir endlich oben angelangt und feierten in der Gruppe auf einem kleinen Felsenvorsprung mit dem Lied "Hakunamatata" in 4 verschiedenen Sprachen(holländisch, schwedisch, englisch und deutsch)(Tammy I loved your dance to it :D). Kurz darauf stärkten wir uns beim Mittagessen und mit einem kurzen Schläfchen und schon konnte es weiter gehen. Den Fluss überquerten wir in kleinen Metallkabinen, die an einem dicken Stahlseil von Einheimischen über den Fluss gezogen werden.
Nach einer anstrengenden, zusammenschweißenden und trotz allem sehr lustigen Wanderung durften wir uns in heißen Quellen entspannen und unseren Spaß haben. Wir waren die einzigen die auf die Idee kamen kleine Kämpfe auszutragen oder Steine flippen zu lassen und so waren wir auch für die anderen eine große Attraktion. An diesem Abend fielen wir nach dem Abendessen nicht sofort müde ins Bett, sondern nutzten die Möglichkeit in eine kleine Dorfdisko zu gehen und den Inkatequila noch einmal zu probieren.
Am nächsten Morgen ging es direkt zum Ziplining. Dabei saust man an dicken Stahlseilen nach unten und genießt dabei die Aussicht. Da wir fast die schnellsten waren, waren wir auch die ersten auf der wackeligen Hängebrücke und Daan und Alex erlaubten sich den Spaß vor und hinter mir herumzuspringen, sodass ich ohne meine Sicherung wohl abgestürzt wäre, was im Nachhinein trotzdem sehr lustig war. (Thanks guys for jumping on the bridge, so I fell down :D but it was fun!)
Anschließend ging es zum Mittagessen und 4 Stunden nach Machupicchutown wandern, immer an den Schienen entlang. Dort angekommen besichtigten wir das kleine Städtchen, aßen zu Abend, freuten uns über den ersten Geldautomaten nach 2 Tagen(wir hatten nur noch wenige Soles) und gingen früh ins Bett, da wir mit den andern ausgemacht hatten um halb 4 morgens loszulaufen.
So ging es also mitten in der Nacht mit Taschenlampen los zur ersten Schranke, die wir schon früher als gedacht, um 4 Uhr, erreichten. Wir vertrieben uns die Zeit bis zur Öffnung um 5 Uhr mit reden und frühstücken und stürmten um 5 Uhr los Richtung Machupicchu. 3000 Stufen nach oben lagen vor uns und so war das stürmen zumindest bei mir nach wenigen Minuten schon vorbei und es wurde eher zu quälen. Da wir abends zurück nach Cusco mussten, mussten wir unser komplettes Gepäck mit nach oben schleppen. Die Jungs aus meiner Gruppe waren schon nach einer halben Stunde oben angekommen, ich hingegen brauchte 70 Minuten und schwitzte so wie noch nie in meinem ganzen Leben.
Oben angekommen war der schweißtreibende Aufstieg allerdings vergessen. Die Aussicht und der Sonnenaufgang raubten mir den Atem. Wir bekamen eine Tour durch den Machupicchu, was echt interessant war, doch nach der Tour und einer weiteren Stunde Besichtigung war auch wieder gut und wir begannen unseren Abstieg(wieder 3000 Stufen nach unten) und unseren Weg an den Schienen entlang zurück, um in Hydroelectrica von einem Bus abgeholt zu werden.
Nach langem Warten kam unser Bus und wir versuchten so viel Schlaf wie möglich zu bekommen, da CJ(it was your Birthday) der USAler Geburtstag hatte und das natürlich gefeiert werden musste.
Angekommen in Cusco gingen wir so alle zusammen in ein Hostel, duschten uns, machten uns fertig, aßen etwas zu Abend und schon ging es los Richtung Innenstadt und Club. Auch dieser Abend war super lustig und brachte die Gruppe noch einmal ein bisschen mehr zusammen.
Nach dieser anstrengenden Tour beschlossen wir den nächsten Tag entspannt anzugehen und schliefen aus, gingen ein bisschen in die Stadt und relaxten im Hostel.
Für den nächsten Tag buchten wir eine Quadtour und früh ging es los Richtung ländliche Gegend. Kurz wurden wir eingewiesen, bekamen unsere Helme und schon düsten wir los, von Inkastätte zu Inkastätte zu einer Salzanlage, in der aus einem salzigen Bach in natürlichen Becken Salz hergestellt wird. Zurück im Hostel hieß es leider Abschied von dieser tollen Gruppe nehmen und dem Taxi hinterherwinken. Es war echt eine wunderschöne Zeit mit dieser verrückten, offenen und total liebenswerten Gruppe.
Thanks guys for these awesome 6 days we had! Thanks for being so kind, crazy and funny. You guys made this journey even better than it has been without such a cool group! I'll never forget this time and you guys. Much love and stay Hakunamatata! ❤️
Für uns drei ging es dann zum Terminal und von dort aus mit dem Bus Richtung Puno. Morgens um vier dort angekommen suchten wir uns ein Hostel und schliefen aus um dann mittags etwas zu essen und eine Tour zu den floating Islands zu machen. Dabei handelt es sich um ein ganzes Dorf im Titicacasee, welches aus Stroh und Erde selbst gebauten Inseln besteht. Auf jeder Insel gibt es einen Chef, der über einige Familien bestimmt und sich um die Insel kümmert, sowie ein eigenes Ruderboot. Die Inseln Leben alleine durch Tauschgeschäfte und vom Tourismus.
Den Rest des Tages und die folgende Nacht verbrachten wir noch in Puno, gingen am Morgen frühstücken und machten uns dann auf nach Copacabana, Bolivien. Dort aßen wir zu Mittag und kamen nach 3 weiteren Stunden Fahrt endlich erschöpft in El Alto an, die beiden fuhren direkt weiter nach Sucre und ich traf mich noch mit ein paar Freunden.
Ein fettes Danke auch an Jelka und Natalie! Die Reise war echt super mit euch :)